Der Tiroler Skilehrerverband will die Kontrollen der Skilehrerqualifikation verstärken. Grund dafür ist, dass offenbar tausende Skilehrer in Tirol illegal unterrichten, so der Tiroler Skilehrerverband gegenüber dem ORF. In dieser Saison wurden bisher 75 Skigebiete von den zwei eingesetzten Kontrollorganen geprüft. Das sind doppelt so viele wie im letzten Jahr.
Mehr Kontrollen
Im vergangenen Jahr wurden nur 40 Skigebiete kontrolliert, in den Jahren davor gab es, auch wegen der Corona-Pandemie, gar keine Kontrollen. Im Winter 2022/2023 wurden bisher 75 Skigebiete überprüft. Wenn es nach dem Tiroler Skilehrerverband geht, werden noch Dutzende weitere Kontrollen hinzukommen. Ziel ist es, bis zum Ende der Saison rund 100 Skigebiete auf die Einhaltung der Vorschriften hin zu prüfen.
Worum geht es bei der Kontrolle?
Bei den Kontrollen wird die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überprüft. So wird zum Beispiel geschaut, ob die Skilehrer über die richtige Qualifikation verfügen. Dabei werden nicht nur Tiroler Skischulen kontrolliert, sondern auch ausländische Skischulen, die sich vorübergehend in Tirol niederlassen und Ski- oder Snowboardlehrer, die den Beruf selbstständig ausüben. Denn wer in Tirol unterrichten will, ist gesetzlich verpflichtet, sich mindestens drei Wochen im Voraus beim Tiroler Skilehrerverband anzumelden.
Illegaler Ski-Unterricht in Tirol
Laut Christian Abenthung, Geschäftsführer des Tiroler Skilehrerverbandes, sind in Tirol zwischen 7.000 und 8.000 illegale Skilehrer tätig. Oft gehören sie nicht offiziell zu einer Skischule. So ist in den letzten Jahren ein Trend zu beobachten, dass ausländische Reisebüros eine Reise inklusive Skikurs anbieten. Dieser Unterricht wird oft von Skischulen erteilt, die nicht offiziell dem Tiroler Skilehrerverband angehören. Dies ist jedoch eine Voraussetzung. Dieses Jahr werden die betroffenen Unternehmen nur verwarnt. Sollten sie das Geschäft im nächsten Jahr in der gleichen Form fortsetzen, könnten rechtliche Schritte eingeleitet werden.
Nicht nur in Tirol, auch in Vorarlberg
"In Vorarlberg haben wir dieses Problem leider auch", sagt Conny Berchtold vom Vorarlberger Skilehrerverband in VOL.at. Genaue Zahlen sind nicht verfügbar. Laut Skilehrerverband handelt es sich aber um eine "ziemlich hohe Zahl". Die Kontrolle ist schwierig, illegale Skilehrer tun alles, um nicht aufzufliegen. "Oft handelt es sich um Personen, die früher Skilehrer waren und jetzt illegal arbeiten", sagt er. Berchtold fügt hinzu, dass auch organisierte Skigruppen untereinander oft mit einem illegalen Skilehrer zusammenarbeiten.
Aber auch in Vorarlberg wird nun versucht, die Zahl der illegalen Skilehrer zu reduzieren. Dies geschieht durch stichprobenartige Kontrollen auf den Pisten und in Zusammenarbeit mit den offiziellen Skischulen.
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