Im Seniorenalter auf Skier zu steigen hält jung und fit. Immer mehr Menschen im besten Alter zieht es auf die Skipisten. Entgegen vieler Vorurteile muss das nicht gleich Muskelkater, Stürze und Knochenbrüche bedeuten. Mit der richtigen Vorbereitung ist Skiurlaub auch für ältere Menschen kein Problem. Schließlich macht Skifahren Spaß und ist ideal für Naturliebhaber jeden Alters. Wir verraten Tipps und Tricks, wie Senioren ihr Skiabenteuer genießen können – sogar, wenn sie zum ersten Mal auf die Skier steigen.
38 Prozent der Deutschen betreiben aktiv Wintersport. Das sind umgerechnet 27,7 Millionen Menschen. Als beliebteste Wintersportart gilt Ski Alpin. In der Wintersaison 2019/20 waren knapp 15 Millionen Deutsche auf Skiern oder mit ihren Snowboards unterwegs. Zunehmend sind auch ältere Freizeitsportler darunter. Für Senioren, die sich auf die Piste wagen, stehen einer Studie zufolge neben der Bewegung vor allem das Naturerlebnis sowie gesundheitliche und soziale Motive im Vordergrund.
Damit der Skiurlaub zu einem Vergnügen wird, ist eine Kombination aus einer guten Vorbereitung, der richtigen Ausrüstung und einer angepassten Fahrweise entscheidend. Mit unseren Tipps steht dem perfekten Skiurlaub mit 50 plus nichts im Wege.
Wer in seiner Freizeit keinen Sport treibt, sollte sich frühzeitig auf den Skiurlaub vorbereiten. Denn beim Skifahren werden zahlreiche Muskeln beansprucht, die im Alltag nicht oder kaum zum Einsatz kommen. Um das eigene Verletzungsrisiko bei eventuellen Stürzen zu reduzieren, ist es sinnvoll, bereits vor Beginn der Skisaison etwas für die eigene Fitness tun. Gut geeignet sind Sportarten wie Wandern, Jogging, Nordic Walking, Schwimmen und Skigymnastik beziehungsweise Kräftigungsübungen für die Bein- und Rumpfmuskulatur. Dazu gehören Übungen wie Kniebeugen, Standwaagen und Seitstützen. Generell ist jede Art von Bewegung gut und hilfreich als Vorbereitung für den Skiurlaub. Das senkt die Gefahr von Unfällen und Verletzungen. Zusätzlich kann eine Versicherung sinnvoll sein, um sich vor Risiken zu schützen.
Senioren, die über längere Zeit keinen Wintersport mehr betrieben haben, brauchen vermutlich eine neue Ausstattung. Skiausrüstungen haben sich weiterentwickelt und sind stärker als früher an die Bedürfnisse der Skifahrer angepasst. Beispielsweise sind die Skier inzwischen deutlich kürzer, was das Fahren auf gut präparierten Pisten einfacher und sicherer macht. Carving Ski sind die „Klassiker“ unter den Skiern. Sie zeichnen sich durch eine leichte oder stärkere Taillierung aus. Stärker taillierte Modelle reagieren schneller. Einen besonders sicheren Stand bieten Modelle mit weniger stark ausgeprägter Taillierung. Kürzere Modelle eignen sich besonders für schnelle, kurze Schwünge – auch bei niedrigem Tempo. Dadurch kommen sie weniger geübten Fahrern entgegen. Längere Ski fahren sich angenehmer, da sie besser mit Unebenheiten im Gelände zurechtkommen als die kürzeren Varianten und Erschütterungen abfedern.
Im Idealfall verbinden sich Fahrspaß und Sicherheit. Das Outdoor-Abenteuer im Schnee macht nur dann wirklich Spaß, wenn neben den Skiern auch die restliche Ausrüstung stimmt. Schließlich möchte niemand auf der Piste frieren oder sich über schlecht funktionierendes Equipment ärgern. In einem Fachgeschäft bekommen Senioren, die sich ihre Skiausrüstung zusammenstellen möchten, in der Regel alles, was sie brauchen aus einer Hand.
Zur optimalen Ausstattung für ein Skiabenteuer im Seniorenalter gehören:
Wer länger nicht mehr auf Skiern stand, kann vor Ort eingerostete Kenntnisse auffrischen. Für Menschen, die sich in fortgeschrittenem Alter zum ersten Mal auf die Bretter wagen, gibt es Einsteigerkurse. Teilweise richten sich die Angebote in den Skigebieten sogar gezielt an Menschen ab 50 oder 60 Jahren. Kurse nehmen beispielsweise gezielt Themen in den Blick wie die Sturzvermeidung oder besonders kraftschonendes Fahren. Ein weiterer Pluspunkt: Dabei entstehen neue Kontakte wie von selbst.
Extra Tipp: Ältere Skifahrer profitieren von dem sogenannten Schonskilauf. Dabei ist ihre Grundposition höher. Außerdem empfiehlt es sich, beide Skier gleichmäßig zu belasten, wenn Kurven gefahren werden. Größere Radien und ein mäßiges Tempo entlasten Sprung-, Knie- und Hüftgelenke. Mit der richtigen Technik gewinnen ältere Skifahrer an Sicherheit. Nach dieser Vorbereitung können Best Ager ihr Skiabenteuer genießen und sich auf die Natur und das Erlebnis einlassen.
Im eigenen Pkw sind Senioren im Skiurlaub flexibel und bleiben auch am Urlaubsort mobil. Außerdem können sie ihr eigenes Ski-Equipment mitbringen. Dafür eignen sich Dachboxen beziehungsweise Dachgepäckträger.
Weniger erfahrene Skifahrer fühlen sich oft auf vollen Pisten nicht wohl. Hier empfiehlt es sich, zu zweit oder zu dritt unterwegs zu sein. Eine kleine Gruppe wird von Außenstehenden anders wahrgenommen als eine Einzelperson: Andere Skifahrer halten von sich aus mehr Abstand, was dazu beiträgt, Zusammenstöße zu verhindern. In der Nebensaison und unter der Woche ist mit weniger Trubel zu rechnen als in der Hauptsaison und an den Wochenenden. Wer es gern etwas ruhiger und beschaulicher beim Skifahren hat, meidet am besten die Schulferien und die Wochenenden. Zu diesen Zeiten sind vor allem Familien und junge Skifahrer verstärkt unterwegs. Übrigens: In vielen Skigebieten profitieren Senioren ab einem bestimmten Alter von besonders attraktiven Rabatten.
Vor Ort die Aufwärmübungen nicht vergessen! Das aktiviert Kreislauf und Muskeln und sorgt dafür, dass der Körper auf die kommende Anstrengung vorbereitet wird. Die Übungen sollten sich auf die Bein-, Arm- und Rumpfmuskulatur konzentrieren, denn diese Muskelgruppen werden beim Skisport besonders beansprucht. Folgende Übungen sind gut zum Aufwärmen der Muskulatur geeignet:
Extra Tipp für das Wohlbefinden von Körper und Geist: Nach dem Skifahren kann ein Saunagang für wohlige Wärme sorgen und helfen, die Muskeln zu entspannen.
Bei älteren Menschen lässt das Durstgefühl häufig nach. Im Winter verspüren sie noch weniger Durst. Allerdings trocknet die kalte Winterluft die Schleimhäute aus. Beim Skifahren kann es durch die ungewohnte Anstrengung zu verstärktem Schwitzen kommen. Daher ist es wichtig, genug zu trinken. Die mitgeführte Trinkflasche sollte gut isoliert sein, damit die Flüssigkeit im Inneren nicht einfriert. Ideal sind Saftschorlen im Verhältnis 3:1, das heißt, drei Teile Wasser, ein Teil Saft. Mineralwasser versorgt den Körper mit lebenswichtigen Mineralstoffen wie Magnesium und Calcium, sowie Spurenelementen. Der Saft ergänzt Vitamine und Geschmack.
Draußen an der frischen Luft vergeht die Zeit schnell. Am Lift warten, mit anderen plaudern, fahren, die Schönheit der Natur genießen etc. Allerdings lassen Ausdauer und Koordination häufig im Alter nach. Darum gilt: nicht übertreiben! Am besten ist es, die Uhrzeit im Auge zu behalten und Pausen einzuplanen. Das vermeidet Überforderung. Nach einem schönen Erlebnis auf der Piste gemeinsam etwas essen und trinken zu gehen und den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, sorgt für einen runden Abschluss. Am nächsten Tag kann es dann wieder hinausgehen auf den Berg.
Den meisten älteren Skifahrern geht es nicht in erster Linie um rasante Abfahrten bei hohem Tempo, sondern darum, die Schönheit der Bergwelt zu genießen. Sie möchten sich draußen in der Natur bewegen, den blauen Himmel bei strahlendem Sonnenschein auf sich wirken lassen und mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen. Mit ein wenig Vorbereitung und der richtigen Ski-Ausrüstung können auch Best-Ager, die sich bislang noch nie auf Skier gewagt haben, die idyllische Winterwelt im Skigebiet genießen.
Hi, ich heiße Maria und bin das ganze Jahr über in den Bergen unterwegs. Im Winter berichte ich für Snowplaza über alle Neuigkeiten zum Thema Skifahren, reise viel und erzähle von meinen Erfahrungen auf meinem Lieblingsbrett.
