In Österreich, der Schweiz und Italien sind am Wochenende mehrere Wintersportler bei Lawinenabgängen ums Leben gekommen. Die tragischen Unfälle ereigneten sich alle abseits der markierten Pisten. Aufgrund der großen Neuschneemengen am Wochenende in Verbindung mit dem stürmischen Wind herrschte hohe Lawinengefahr in den Bergen. Hier ein Überblick über die traurige Bilanz der tödlichen Lawinenabgänge vom vergangenen Wochenende.
Am Samstag alleine gingen in der Tiroler Zentrale 30 Lawinenmeldungen ein, 11 von ihnen mit (vermuteter) Personenbeteiligung. Die Situation am Sonntag war ähnlich, zahlreiche Einsätze wurden für Tirol und Vorarlberg gemeldet, wovon aber einige glimpflich für die Betroffenen ausgingen. Jedoch bleibt die Lawinengefahr auch weiterhin vielerorts hoch, denn wegen der großen Mengen an Neuschnee am Freitag und Samstag in Kombination mit starkem Wind herrscht verbreitet hohe Lawinengefahr, auch wenn sich die Situation sehr langsam bessert und das Risiko damit etwas reduziert. Weitere Lawinenabgänge werden befürchtet. Der Rat ist daher einfach: Bleib auf der Piste!
Im österreichischen Kaltenbach im Zillertal wurde Samstag Früh ein Wintersportler abseits der Piste von einer Lawine erfasst. Trotz Reanimationsversuchen hat er es nicht geschafft. Ersten Berichten zufolge handelte es sich um einen 17-jährigen Jungen aus Neuseeland, der allein abseits der Piste unterwegs war.
Bereits am Freitag wurde ein 32-jähriger chinesischer Skifahrer in Hochgurgl von einer Lawine getötet. Der Mann war mit einem anderen Chinesen und einem Deutschen zum Skifahren unterwegs. Sie wollten ein Video abseits der Piste drehen, als der 32-jährige Chinese nach einem Sprung nicht richtig landete und eine 150 Meter breite Lawine auslöste, die ihn unter den Schneemassen begrub. Nachdem man ihn aus der Lawine befreien konnte, blieben die Wiederbelebungsversuche jedoch erfolglos.
Ein 35-jähriger Tourenskifahrer wurde am Freitagabend im italienischen Skigebiet Speikboden von einer Lawine erfasst. Nach einer Suchaktion konnte der Mann ausgegraben und erfolgreich reanimiert werden. Er starb später im Krankenhaus.
Auch auf dem Limojoch bei Enneberg in Italien ist am Samstagmorgen eine Lawine abgegangen, die zwei Tourenskifahrer aus Deutschland mitgerissen hat. Eine andere Gruppe von Skifahrern sah den Vorfall und konnte einen der beiden Skifahrer aus dem Schnee befreien. Die andere Person, eine 31-jährige Frau, starb noch vor Ort.
Zwei Menschen starben bei einem Lawinenabgang im schweizerischen Val Segnas bei Disentis. Sie waren abseits der Piste unterwegs, als eine Lawine abging und sie unter sich begrub. Der dritte Skifahrer in der Gruppe wurde nicht verschüttet. Die beiden Wintersportler, ein 56-jähriger Mann und eine 54-jährige Frau, überlebten den Lawinenabgang nicht.
Am Freitagabend begann im Kleinwalsertal die Suche nach einem abgängigen 55-jährigen Mann, der nach dem Skifahren nicht nach Hause zurückkehrte. Die Rettungskräfte mussten die Suche am Freitagabend wegen des schlechten Wetters abbrechen. Samstag Morgen wurde die Rettungsaktion wieder aufgenommen und der Mann tot aufgefunden. Er war allein abseits der Piste unterwegs gewesen, als er unter eine Lawine geriet.
In St. Anton am Arlberg sind Samstag Morgen zwei Wintersportler von einer Lawine verschüttet worden, ebenso ein 62-jähriger Skitourengeher in Kaunerberg, der mit seinem Hund unterwegs war. Als der Hund des 62-jährigen am Kaunerberg alleine nach Hause zurückkehrte, alarmierte die Familie die Rettungskräfte. Die Lawinenverschütteten-Suchgeräte der Wintersportler am Arlberg wurden geortet, aber aufgrund der hohen Lawinengefahr war es für die Einsatzkräfte zu gefährlich, weiter zu suchen. Ähnlich war es am Kaunerberg. Die Suche wurde an beiden Orten am Sonntagmorgen fortgesetzt und die zwei Männer in St. Anton (ein Skiführer und sein Gast, 29 und 33 Jahre) sowie der Skitourengeher am Kaunerberg tot geborgen.
Ebenfalls am Samstag um die Mittagszeit wurde im Debanttal (Osttirol) ein Schneepflug von einer Lawine mitgerissen. Der Lenker (59), der gerade die Schneeräumung machte, wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und verstarb unter der Lawine. Bei der Suchaktion gestern, einen Tag später, wurde er tot in dem Lawinenkegel gefunden.
Grias eich, Ich bin Bettina und lebe in Tirol. Meine große Leidenschaft seit über 20 Jahren ist das Snowboarden. Im Winter surfe ich daher am liebsten auf diesem Brett, das meine Welt bedeutet, durch den Schnee.
