Die zweite Woche der Weihnachtsferien ist in vollem Gange, aber die Wetterbedingungen sind nicht ganz so, wie wir es uns erhofft hatten. Nach dem letzten Winter, mit extrem niedrigen Temperaturen und viel Schnee, sieht es in dieser Wintersaison in den Alpen etwas anders aus. In der Presse kursieren allerlei Bilder von schmalen weißen Streifen in einer grünen Landschaft. Und auch darüber, dass es zu ungewöhnlich vielen Unfällen auf überfüllten, engen Pisten mit schlechten Schneeverhältnissen kommt. Aber ist es wirklich überall so schlimm? Wie ist es, jetzt im Skiurlaub zu sein? Zeit für eine Klarstellung!
Von -20 °C bis +20 °C in einem Monat
Die ersten Wochen im Dezember waren richtig winterlich. Es gab eine Menge Neuschnee und es war unglaublich kalt. Ideal, so kurz vor den Weihnachtsferien. Dank der niedrigen Temperaturen liefen die Schneekanonen auf Hochtouren und die Skigebiete konnten immer mehr Pisten öffnen. Leider kam es kurz vor den Weihnachtsfeiertagen zu einem Wetterumschwung. Warme Luft strömte in den Alpenraum und ließ die Schneefallgrenze und die Temperaturen rasch ansteigen. Es gab immer noch viel Niederschlag, aber unterhalb von 2.000 Metern hauptsächlich als Regen. Nicht ideal für die Pisten und das winterliche Erscheinungsbild der Täler und Wintersportdörfer. Zum Glück war aber noch genug Schnee vorhanden, dass es in der ersten Urlaubswoche trotzdem gut präparierte Skipisten gab. Außerdem fiel ab 1.500 Metern Höhe sogar Neuschnee. Aber dann dieser Föhnwind Ende Dezember... Von -20 °C Anfang des Monats auf +20 °C. Über 40 °C Temperaturunterschied! In den Tälern, wo der warme Wind am stärksten wehte, wurden die Pisten leider stark in Mitleidenschaft gezogen.
Sieht es wirklich so schlimm aus?
Die aktuelle Situation in den Alpen ist in den Medien allgegenwärtig. Die Bilder von schmalen weißen Streifen und braunen Hängen in einer grünen Landschaft sind mehr als präsent, aber ein Blick auf die Webcams zeigt, dass es in höheren Lagen noch wunderbar winterlich ist. Ist es also wirklich so schlimm, wie in den Nachrichten berichtet? Dass die Bedingungen nicht ideal sind, ist eine Tatsache. In vielen Skigebieten herrscht Schneemangel und es gibt sogar Skigebiete, die aus diesem Grund geschlossen bleiben müssen. Doch nicht überall ist es so schlimm, wie es scheint. Ja, unterhalb einer Höhe von 1.500 Metern ist es meist grün, die Pisten sind schmaler als sonst und nicht überall sind die Talabfahrten offen. Aber keine Panik, wenn du deinen Skiurlaub für die nächste Zeit geplant hast. Denn wenn man über diese Höhe kommt, ist das Skifahren kein Problem. In Frankreich und der Schweiz ist zuletzt sogar wieder etwas Neuschnee gefallen.
Wie erleben die Wintersportler die Bedingungen?
Unsere Kollegen haben heute Morgen einen Aufruf mit der Frage "Wie ist es aktuell in dem Skigebiet, in dem du Urlaub machst?" gestartet, und in den sozialen Medien teilen SkiurlauberInnen gerne ihre Erfahrungen. Im Allgemeinen sind die Reaktionen positiv. Ja, stellenweise ist es eisig und in den Tälern ist es grün, aber die höher gelegenen Pisten sind in optimalem Zustand. Soeben haben wir auch eine Nachricht von einem Kollegen aus SuperDévoluy in Frankreich erhalten. Für diese Jahreszeit sei dort sehr wenig los und ab einer Höhe von 2.000 Metern seien die Bedingungen gut, weiter unten allerdings etwas matschig. Schnee wird also überall mehr als sehnlichst erwartet und die Skigebiete warnen vor eisigen Abschnitten, aber im Großen und Ganzen kann man auch jetzt seinen Skiurlaub in den Bergen genießen.
Foto's von Webcams aus den Alpen
Wähle das richtige Skigebiet aus
Unser Tipp? Achte auf eine entsprechende Höhenlage, wählen Reiseziele, an denen vor und während der Weihnachtsferien viel Schnee gefallen ist und wähle Urlaubsorte, die dank ihrer besonderen Lage schneesicher sind. In Südtirol kann man aktuell sehr gut Ski fahren, aber auch in vielen Skigebieten auf der Nordseite der Alpen herrschen noch gute Pistenbedingungen. Hier einige Beispiele für schneesichere Skigebiete: Obertauern, Silvretta Arena Ischgl - Samnaun, Mölltaler Gletscher, Turracher Höhe, Val Thorens, Zillertal Arena, Ski Arlberg, Zell am See-Kaprun, Zugspitze und Grödnertal.
Lesetipp: Schneesichere Skigebiete in den Alpen
Die Skigebiete arbeiten hart für ausreichend Pistenspaß
Die Bedingungen mögen nicht ideal sein, aber sie sind auch nicht ungewöhnlich. Es kommt nicht selten vor, dass es vor den Weihnachtsfeiertagen viel Schnee gibt und dass es danach für einige Wochen trocken bleibt. Sicher ist, dass die Skigebiete alles dafür tun, damit bei allen, die gerade Winterurlaub machen oder einen Skiurlaub planen, der Pistenspaß nicht zu kurz kommt. Ein großes Dankeschön dafür!
Fahrweise an die Bedingungen anpassen
Sulz und Eis – viele WintersportlerInnen erschrecken schon bei dem Gedanken daran. Natürlich fahren wir alle lieber auf einem gut präparierten Hang oder auf einer Schicht Neuschnee, aber wir können Skifahren auch 1000 % genießen, wenn es etwas weniger weiß ist. Bei schlechteren Bedingungen ist es wichtig, sich den gegebenen Voraussetzungen anzupassen. Zieh besser mehrere Schichten an, damit du bei Bedarf etwas ausziehen kannst, steh früh auf und nimm den ersten Lift, um sulzigen Schnee zu vermeiden, oder starte etwas später, damit die erste harte Schicht von der Piste bereits verschwunden ist.
Lesetipp: Hilfe! Eine eisige Piste: 5 Tipps
Wann kommt der Neuschnee?
Eine Kaltfront, die seit gestern von Westen her über die Alpen zieht, hat vor allem den Skiregionen in Frankreich Neuschnee gebracht. Am Donnerstag kann es auch in Österreich zu leichten Niederschlägen kommen, die Hoffnungen ruhen aber vor allem auf dem Wochenende. Die ersten Wetterberichte sind positiv und es scheint, dass vor allem die Westalpen mit Neuschnee rechnen können. Derzeit ändern sich die Vorhersagen täglich, und es ist immer noch ungewiss, wie sich die Schneefallgrenze entwickeln wird. Wir werden dich in den kommenden Tagen über das Bergwetter auf dem Laufenden halten.