Skifahren ist nicht ganz ungefährlich. In der vergangenen Wintersaison 2015/2016 wurden nach Angaben der Stiftung Sicherheit im Skisport über 41.000 Skifahrer verletzt. Darunter fallen alle Wintersportler, die nach einem Skiunfall von einem Arzt behandelt werden mussten. Um gesund aus dem Skiurlaub zurückzukehren, ist es also wichtig, die FIS-Regeln zu kennen, auf andere Skifahrer und Snowboarder Rücksicht zu nehmen und zum Schutz des Kopfes einen Helm zu tragen. Im Fall der Fälle kann der Skihelm sogar Leben retten. Snowplaza verrät Ihnen alles, was Sie über den Kopfschutz wissen müssen und worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Skihelm gehört zur Grundausstattung auf der Skipiste
Mittlerweile ist der Skihelm aus den Skigebieten nicht mehr wegzudenken. Nicht nur Kinder, auch die meisten Erwachsenen fahren mittlerweile mit Helm. In manchen Skiorten gibt es zumindest für Kinder eine Skihelmpflicht und wieder andere denken zumindest über ähnliche Maßnahmen nach. Der Helm gehört also zur Grundausstattung eines jeden Skifahrers und Snowboarders. Schließlich sorgt er für
mehr Sicherheit auf der Skipiste.
Außerdem sehen Helme mittlerweile auch wirklich cool aus! Doch der Skihelm-Kauf kann schnell überfordern. Welches Modell ist das richtige? Welches schützt am besten? Und wie ist ein Skihelm eigentlich aufgebaut?
Skihelme können auch cool aussehen. Hier der Alpina Cheos im Test
Unterteilung in Schutzklasse A und B
Skihelme werden in zwei Schutzklassen unterteilt. Unter die Klasse B fallen leichtere, besser belüftete Modelle. Diese Helme zeichnen sich dadurch aus, dass zwar der Kopf an sich durch eine Hartschale geschützt ist, es aber im Bereich der Ohren zum Beispiel nur Polster gibt. Die Helme der Schutzklasse A, wie sie bei Skirennen eingesetzt werden, schützten Wintersportler hingegen noch umfangreicher. Die Schale ist meist noch härter, robuster und hält selbst spitzen Gegenständen wie Skistöcken stand. Außerdem werden bei diesen Modellen sowohl die Ohren als auch die Schläfen zuverlässig abgedeckt. Der erhöhte Schutz geht allerdings zulasten der Belüftung und auch die Akustik wird schlechter.
Hartschale oder In-Mold-Konstruktion beim Skihelm?
Prinzipiell gibt es in der Bauweise die Unterscheidung zwischen Hartschalen-Helmen und der In-Mold-Konstruktion. Erstere zeichnen sich durch eine extrem harte, etwa 2-cm-starke, robuste Außenschicht aus. Darunter liegt eine stoßabsorbierende Schicht aus zu einer Platte gepressten Schaumstoffkügelchen. Dadurch, dass die beiden Materialien nicht direkt verbunden sind, ist Platz für ein integriertes Belüftungssystem. Bei der In-Mold-Technologie hingegen ist die dünne, harte Außenschale direkt mit dem stoßfesten Dämm-Material verbunden. Letztere Konstruktion ist viel leichter. Insgesamt werden durch die Zwei-Schalen-Konstruktion der Helmtypen die Stürze noch besser gedämpft und der Kopf noch besser geschützt.
Symbol 2 Plus D von Scott hat dank bestem Schutz, toller Akustik und guter Belüftung den ISPO-Award gewonnen ©Foto Scott
Hybrid-Konstruktion vereint Vorteile
Ein Mix aus Hartschale und In-Mold ist die sogenannte Hybrid-Konstruktion. Im oberen Bereich schützt somit die robuste Hartschale vor harten Schlägen, während weiter unten die In-Mold-Technologie für mehr Komfort beim Tragen sorgt. Die Innenschale dämpft dabei die Schläge, die beim Aufprall entstehen, gut ab und hält gleichzeitig zuverlässig warm. Dadurch punktet der Skihelm beim Skifahren mit höchster Schutzfunktion, ist dabei aber leichter und luftiger.
Perfekte Passform ist entscheidend
Egal, ob Schutzkategorie A oder B, ob Hartschale, In-Mold oder Hybrid, entscheiden für die Sicherheit ist die perfekte Passform. Deswegen ist es unbedingt erforderlich, den Skihelm vor dem Kauf, am besten unter fachmännischer Beratung, anzuprobieren. Als Faustregel kann gelten, dass der Helm bei geöffnetem Kinnverschluss nicht wackeln darf. Zur Probe sollte er auch bei ein paar schnellen Kopfbewegungen wie angegossen sitzen und nicht verrutschen. Zu eng darf der Skihelm selbstverständlich auch nicht sein, denn das kann zu Kopfschmerzen führen. Wenn der Helm gut sitzt, muss nur noch die
Skibrille
so gekauft werden, dass sie bündig abschließt und gut integriert werden kann.
Die octo+ Technologie von UVEX soll für eine perfekte Passform sorgen
Gut zu wissen: In diesen Skigebieten ist der Helm Pflicht
Bevor es im Skiurlaub zu bösen Überraschungen kommt, sollten Sie sich bereits vorher informieren, wo das Tragen eines Skihelms Pflicht ist. In Österreich zum Beispiel müssen Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre in Salzburg, in der Steiermark, in Kärnten, in Niederösterreich und im Burgenland einen Skihelm tragen. In Italien gilt die Helmpflicht sogar Landesweit für Kinder bis 14 Jahre. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe rechnen und kann den Skipass entzogen bekommen. In Deutschland gibt es bisher noch keine offizielle Pflicht. Doch egal, ob mit oder ohne Auflagen, das Tragen eines Skihelms kann vor schweren Kopf- und Gehirnverletzungen schützen. Trotzdem macht der Helm den Wintersportler nicht unverwundbar. Gegenseitige Rücksichtnahme, die Einhaltung der FIS-Regeln und eine gute Selbsteinschätzung sind ebenso wichtig!.