Sobald die Skigebiete im Frühling schließen, wartet der eine oder andere Wintersportler schon ungeduldig auf die kommende Skisaison. Manch einer fährt vielleicht auf den Gletscher, um die Zeit bis zum Winter zu überbrücken, andere fliegen auf die Südhalbkugel zum Skifahren. Alles nur, um ein bisschen Schnee unter den Skiern oder unter dem Snowboard zu spüren. Doch wer sagt eigentlich, dass man zwingend Schnee zum Skifahren braucht? Im Sommer treffen sich begeisterte Wintersportler auch manchmal auf Sandhügeln. Snowplaza verrät dir, warum du Sand-Skifahren unbedingt mal ausprobieren solltest und wo das auch in Deutschland möglich ist.
Skifahren & Snowboarden auf Sand, nicht auf Schnee
Sandskifahren ist, wie der Name schon sagt, ähnlich wie Skifahren - nur eben ohne Schnee. Statt Schnee befindet sich nämlich tatsächlich Sand unter den Brettern. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein Berg aus Sand. Entsprechende Voraussetzungen erfüllen entweder die Dünen in der Wüste oder eigens aufgeschüttete Sandhügel wie derMonte Kaolino in Deutschland. Wer also auf den Wintersport auch im Sommer nicht verzichten möchte, findet im Sandskiing vielleicht ein vergleichbares Sommer-Hobby. Allerdings sollte man nicht unbedingt dieneue Ski-Ausrüstung für die kommende Wintersaison mit auf den Sandberg nehmen ...
Sandskifahren: So geht's!
Das Skifahren oder Snowboarden im Sand ist technisch nicht vergleichbar mit dem Skifahren auf einer präparierten Piste. Der Sand hat eine ganz andere Konsistenz undähnelt vielmehr nassem Tiefschnee. Beim hinunter Wedeln sinkt man zwar nicht tief ein, dennoch ist das Gewicht auf dem Ski oder Snowboard zu spüren. Mit viel Kraft, hochgezogenen Skispitzen und einer entsprechenden Vorwärtsbewegung lassen sich jedoch auch im Sand schöne Kurven den Sandhügel hinunterziehen. Die ersten Abfahrten sind sicher noch mühsam, doch mit der Zeit kommt die Gewohnheit und dann geht es auch Anfängern bald schon viel besser. WeilStürze im Sand wehtun können, sollte man außerdem auch im Hochsommer besser auf lange Bekleidung zurückgreifen.
Skifahren in der Wüste in Namibia
Sandskiing ist zum Beispiel in Namibia möglich. Dabei kommt einem beim Gedanken an Namibia vieles in den Sinn, aber ans Skifahren hat bisher bestimmt noch niemand gedacht. Der Staat im Süden Afrikas besteht zu einem Großteil aus Wüste. Auch wenn es in der Wüste nachts oft zu eisigen Minusgraden kommt, ist von schneebedeckten Bergen, wie sie auf derSüdhalbkugel auch zu finden sind, weit und breit keine Spur. Stattdessen gibt es das Angebot zum Wüstenskifahren.Ski Namibia bietet geführte Touren in die Dünen an. Genauso bieten unter anderem auch die Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai und die Wüste um Huacachina in Peru Möglichkeiten zum Sandskiing. Ob mit speziell gewachsten Skiern und Snowboards oder auf dem Schlitten - im heißen Wüstensand geht es ganz sicher rasant nach unten.
Sand-Skifahrer in Namibia
Sandskigebiet Monte Kaolino in Deutschland
Wer sich im Sand-Skiing versuchen möchte, muss nicht unbedingt bis nach Namibia fliegen. Zum Skifahren in Sommer in Deutschland gibt es unter anderem einen aufgeschütteten Sandberg. So können sich begeisterte Wintersportler amMonte Kaolino in Bayern austoben. Mit dem Lift geht es auf den 120 Meter hohen Sandhügel hinauf und anschließend auf Skiern oder dem Board über die 160 m lange Sandabfahrt rasant hinab ins Tal. Alternativ lohnt sich eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn Monte Coaster.
Sandski-EM in Deutschland
Doch Sandskifahren ist nicht nur ein verrücktes Hobby für fanatische Wintersportler, die nicht wissen, wie sie den Sommer in Deutschland ansonsten verbringen sollen. Sand-Skifahren ist vielmehr eine eigene Sportart und es gibt verschiedene Wettkämpfe und Meisterschaften. So fanden amMonte Kaolino bereits die 27Sandski-Europameisterschaft statt. Um daran teilzunehmen, musste man allerdings kein Profi sein. Sandskiing ist schließlich eine Spaßsportart und auch bei der EM steht die Freude der Teilnehmer immer im Vordergrund.
Snowboarder fährt Parcours im Sand
Skifahrer genießt Ausblick auf Sanddüne
Grasskifahren als Alternative zum Sandskifahren
Wer keinen Sandhügel, aber eine steilere Wiesenfläche vor der Haustür hat, kann mit speziellem Equipment auchauf Gras Ski fahren. Die "Ski" haben mit den Skiern, die wir aus dem Winter kennen, allerdings nicht mehr viel zu tun. Es gibt keinen einfachen Belag, denn der würde auf den Grünflächen nicht rutschen. Stattdessen ähneln die Skier eher kleinen Kettenfahrzeugen und funktionieren auch so ähnlich. Ein Band läuft um mehrere Rollen und ermöglicht so das Vorwärtskommen auf der Wiese. Auch beimKurvenfahren funktioniert das Grasskifahren deshalb etwas anders. Ausprobieren sollte man es trotzdem mal.
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