Warum Sie die Skier im Winter auch mal zuhause lassen können? Na, weil es in den Bergen auch etliche Winterwanderwege gibt. Zum Beispiel im Allgäu in Oberstdorf. Rund um den Ort warten teils unberührte Felder auf neugierige Schneeschuhtouristen, frische Loipen auf begeisterte Langläufer und sehenswerte Ausflugsziele auf wetterfeste Wanderer. Der Weg von Oberstdorf zum Bergdorf Gerstruben ist eine der Highlight-Touren in der südlichsten Ferienregion Deutschlands. Snowplaza berichtet, warum es sich lohnt im Skiurlaub die Wanderschuhe zu schnüren, oder die Schneeschuhe einzupacken.
Winterwanderung von Oberstdorf nach Gerstruben
Die Tour von Oberstdorf im Allgäu zum Bergbauerndorf Gerstruben ist eine abwechslungsreiche Wanderung mit einem geschichtsträchtigen Highlight. Der Startpunkt liegt in Oberstdorf an der Mühlenbrücke. Ein Wanderweg führt immer die Trettach entlang in Richtung Süden. Variantenreich, vorbei an kleineren Waldabschnitten und verschneiten Feldern, schlängelt er sich durch das Tal bis nach Dietersberg. Von hier aus geht es links ab und in ein paar Serpentinen in den anspruchsvollen Teil des Weges über. Schließlich liegt Gerstruben auf etwa 1.145 Meter und der Anstieg setzt – vor allem wenn Schnee liegt – eine gewisse Grundkondition voraus.
Malerisches Bergdorf mit langer Geschichte
Zeitreisen sind natürlich nicht möglich. Trotzdem fühlt es sich in Gerstruben schon fast so an. Inmitten all der alten Holzhäuser scheint es, als sei die Welt stehen geblieben. Heutzutage lässt sich nicht mehr sicher sagen, seit wann es die Siedlung gibt. Mündlichen Überlieferungen zufolge stehen die Häuser hier jedoch seit etwa 900 n. Chr. Urkundlich erwähnt wurde Gerstruben erstmals 1361. Mittlerweile sind die Häuser denkmalgeschützt. Dabei ist der Ort nicht nur historisch etwas ganz besonders, sondern zählt gleichzeitig auch zu den schönsten Sehenswürdigkeiten des Allgäus.
Traumhafte Landschaften in den Allgäuer Alpen
Auch wenn Skiurlauber die Aussicht auf die Allgäuer Berge zumeist vom naheglegenen Skigebiet Oberstdorf-Kleinwalsertal erleben, geht das natürlich auch während einer Winterwanderung. Der gemütliche Hüttencharakter des Berggasthofs Gerstruben lädt etwas erhöht zum Innehalten und Kraft tanken ein, auch während eines Skiurlaubs. Bei einem Heißgetränk und einem Stück Kuchen können Winterwanderer ganz entspannt die idyllische und beeindruckende Berglandschaft auf sich wirken lassen. Umgeben von den verschneiten Gipfeln der Allgäuer Alpen zieht vor allem die Kulisse der nahegelengen Höfats die Blicke auf sich. Zurücklehnen, Staunen und Genießen!
Abwechslungsreicher Rückweg nach Oberstdorf
Zurück geht es zuerst auf demselben Weg bis nach Dietersberg. Wer noch nicht genug hat, wendet Oberstdorf erst einmal den Rücken zu und folgt der Trettach weiter ins Tal hinein. Egal, ob dabei ein halber Meter Schnee durchpflügt werden muss, oder die Wege trocken sind – hier warten weitere landschaftliche Highlights darauf, erkundet zu werden. Ansonsten geht es von Dietersberg aus auf der anderen Seite der Trettach, über den Golfplatz und den Moorweiher, zurück zum Ausgangspunkt.
Praktische Informationen zur Winterwanderung
Mit knapp 11 km Länge und einer Gehzeit von ca. 4 Stunden ist die Wanderung von Oberstdorf nach Gerstruben eine mittlere bis anspruchsvolle Tour mit zumindest einem schwierigeren Anstieg. Am höchsten Punkt wartet dafür eine urige Einkehrmöglichkeit mit frisch gebackenen Kuchen, saisonalen Speisen und sämtlichen Warm- und Kaltgetränken. Die 345 Höhenmeter, die es zurückzulegen gilt, sollten im Winter trotzdem nicht unterschätzt werden. Vor allem dann nicht, wenn es frisch geschneit hat. Dann kann es durchaus anstrengend und rutschig werden. Deshalb sind wetterfeste, warme Bergschuhe, eine gewisse Grundkondition und Trittsicherheit unbedingt erforderlich. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird dafür mit einem tollen Panorama, denkmalgeschützten Gebäuden und idyllischen Wegen in der unberührten Natur belohnt.