Die Kandahar in Garmisch-Patenkirchen ist eine der steilsten Abfahrten im alpinen Ski-Weltcup. Mit bis zu 92 Prozent Gefälle klaffen die Hänge der Kandahar ins Tal hinab. Von 0 auf 100 km/h beschleunigen die Profis ähnlich schnell wie ein Rennwagen. Sprünge um die 60 Meter sind keine Seltenheit. Aber auch für Normal-Sterbliche ist die Kandahar kein Ding der Unmöglichkeit. Snowplaza hat die Kandahar im Skigebiet Garmisch-Classic getestet. Erfahre alles über den Streckenverlauf, das Kandahar-Rennen und den berühmten „Freien Fall“.
Die Kandahar gehört zu den steilsten Abfahrten im Ski-Weltcup
Die Kandahar startet am Kreuzjoch (1.719 m) im Skigebiet Garmisch-Classic direkt neben der Zugspitze. Hinauf geht es in zwei Etappen, am schnellsten mit der Kreuzeckbahn und dem Kandahar-Express. Von den beiden Liften aus kannst du dir bereits ein erstes Bild von der tiefschwarzen Kandahar-Abfahrt machen. Die Strecken der Damenabfahrt (Kandahar 1) und Herrenabfahrt (Kandahar 2) verlaufen auf unterschiedlichen Trassen. Somit stehen streng genommen zwei verschiedene Kandahar-Varianten zur Auswahl. Die gesamte Piste liegt unterhalb der Baumgrenze und führt größtenteils durch zauberhafte Waldpassagen nach Garmisch-Partenkirchen.
Unterwegs zwischen Himmel und Hölle
Die Herrenabfahrt der Kandahar beginnt furios. Bis zur Seele-S-Kurve beschleunigen die Profis in wenigen Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der Verlauf der Damenstrecke beginnt etwas weiter unten, auf 1.500 Metern Höhe am Tröglhang. Nach „Schussanger“ und „Himmelreich“ führt die Abfahrt ins Waldeck, der mit 85 % Gefälle steilsten Traverse auf der Kandahar 1. Durchs „Höllentor“ geht es anschließend in die „Hölle“ und zurück auf die Herrenstrecke. Wer auf halber Abfahrt merkt, dass die Kandahar doch härter ist als gedacht, kann auch auf eine rote Piste (Nr. 4) ausweichen.
Fakten & Daten zur Skipiste |
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Bergstation:Kreuzjoch | Länge: 3.300 m |
Höchster Punkt: 1.690 m | Höhenunterschied: 920 m |
Max. Neigung: 92% | Schwierigkeitsgrad: Schwer |
Tipp: Kandahar-Rennen | Präparierung: gut |
Skigebiet: Garmisch-Classic | Bewertung: 4,5 Sterne |
Bis zu 92 % Gefälle am „Freien Fall“
Die anspruchsvollsten Passagen der Kandahar sollen erst noch folgen. Am Seilbahnstadelsprung und Kramersprung werden Sätze zwischen 40 und 60 Metern hingelegt. Anschließend geht es in den „Freien Fall“ mit 92 % Gefälle. Erst dann hast du es geschafft. Profis benötigen etwa zwei Minuten für die komplette Streckenlänge von 3.300 bis 3.500 Metern. Wenn die Schenkel dann so richtig brennen und der Adrenalinspiegel wieder reguliert werden muss, kommt ein Einkehrschwung gerade richtig. Mit der bekannten Après-Ski-Bar „Kandahar 2“ wartet an der Talstation der Kreuzeckbahn eine entspannte Hütte zum Auftanken und Regenerieren.
Event-Tipp: Kandahar-Rennen in Garmisch-Partenkirchen
Die Kandahar-Rennen gehören zu den größten alpinen Wintersportereignissen auf deutschem Boden. Tausende Zuschauer jubeln den Teilnehmern Jahr für Jahr entlang der Strecke und im Zielraum zu. Bereits seit 1970 werden die alljährlichen Ski-Weltcup-Events im Januar und Februar in Garmisch-Partenkirchen ausgetragen. Fast zwei Wochen lang sind dann die besten Skifahrer/-innen der Welt im größten Skigebiet in Deutschland zu Gast und kämpfen um einen Platz auf dem Stockerl.
Bewertung der Kandahar-Abfahrt im Skigebiet Garmisch-Classic
Die Kandahar liegt im Skigebiet Garmisch-Classic direkt am Ortsrand von Garmisch-Partenkirchen und ist schnell mit Bus, Bahn und Auto erreichbar. Kostenlose Parkplätze stehen an der Talstation zur Verfügung. Ebenfalls positiv ist die Vielseitigkeit der Piste. Aufgrund der verschiedenen Trassen und Streckenverläufe lässt sich die Kandahar immer wieder neu entdecken. Egal, ob Speed, Kurzschwung oder Carving – auf der Kandahar ist für Jeden etwas dabei, ein gutes Fahrkönnen vorausgesetzt. Das Skifahren wird dank der vielen, verschlungenen Waldschneisen zu einem besonders intensiven Naturerlebnis. Die geringe Höhe ist allerdings gleichzeitig auch ein Nachteil gegenüber schneesicheren Skigebieten. Snowplaza-Bewertung: 4,5 von 5 Sternen.
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- Direttissima in Lungau: 100% Gefälle
- Lauberhorn-Abfahrt in Wengen: 85% Gefälle
- Die Streif in Kitzbühel: 85% Gefälle
- Bernhard-Russi-Run in Andermatt: 65% Gefälle
- Saslong in Gröden (Val Gardena): 57% Gefälle