Beim Personal des Skigebiets Méribel in Frankreich brodelte es aufgrund geringer Löhne heftig. Im Zuge einer Personalversammlung Anfang Februar haben die Gewerkschaft und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Liftgesellschaft Méribel Alpina ihrer Unzufriedenheit über die schlechte Bezahlung Luft gemacht und sogleich einen Streik angekündigt. In weiterer Folge standen, aufgrund des Streiks, viele der Lifte im Méribel-Tal für mehrere Tage still, und das mitten in den Frühlingsferien. Snowplaza hat hier die Details über den Personalstreik im französischen Skigebiet Méribel für euch zusammengefasst.
Streik um Lohnerhöhung in Méribel
Zwar waren die Frühlingsferien in vollem Gange, aber um die Lifte in Méribel – im Herzen des riesigen Skigebiets Les Trois Vallées – blieb es ruhig. Denn mehrere Liftanlagen in dem Wintersportort, mitten in den französischen Alpen, blieben letzte Woche geschlossen. Das Personal der Liftgesellschaft Méribel Alpina, dem Betreiber der Skilifte, befand sich bis letzten Samstag im Streik. Die Angestellten forderten eine Lohnerhöhung. Pierre Didio von der Gewerkschaft erklärte gegenüber einer französischen Nachrichtenseite, dass die Arbeitnehmer zwar im Januar bereits eine Lohnerhöhung von 3 % erhalten hätten, jedoch weitere 1,3 % verlangten. Sie forderten somit um 4,4 % mehr Gehalt ein. Diese Lohnerhöhung soll laut Personal die Verhandlung, die im letzten Winter wegen Corona ausgefallen ist, kompensieren und die Inflation ausgleichen.
Viele Lifte blieben geschlossen
80 Beschäftigte von Méribel Alpina nahmen an dem Streik teil. Wer letzte Woche während der französischen Frühjahrsferien (Sektion C) in Méribel Skiurlaub gemacht hat, erlebte also eingeschränkten Skibetrieb. Nur 7 der 17 Skilifte blieben geöffnet. Immerhin waren einige Anlagen in Betrieb, mit welchen man in die beiden anderen Täler fahren konnte, um so den streikbedingten Einschränkungen zu entgehen. Die Warteschlangen an diesen Liften waren aber dementsprechend lang. Ein luxuriöses Chaletdorf zwischen dem Zentrum und Rondpoint war von dem Streik besonders stark betroffen, die Bewohner konnten das Dorf nur über eine Umleitung erreichen.
Welche Folgen hat der Streik?
Schließlich gaben die Gewerkschaften am Samstag, den 5. März, bekannt, den Streik zu beenden. Drei Tage lang hatte es gedauert, bis die Belegschaft von Méribel Alpina eine Einigung mit der Geschäftsleitung erzielte. Für diese war die Situation kaum tragbar gewesen, da sie seit dem letzten Jahr bereits ein Defizit von 700.000 Euro verzeichnet hat. Die Region bemühte sich den Schaden für alle Winterurlauber so gering wie möglich zu halten. So konnten letzte Woche Skipässe, die eigentlich nur im Méribel-Tal gültig waren, im gesamten Skigebiet genutzt werden. WintersportlerInnen hatten damit freien Zugang zu allen Pisten von Les Trois Vallées.
Höhere Zulagen
Die von der Gewerkschaft geforderte Aufwertung der Lohnstruktur, wurde teilweise angenommen. Die Löhne der Beschäftigten bleiben zwar unverändert, aber die bestehenden Zulagen werden um 1,4 % erhöht und zwei weitere Prämien eingeführt: eine für die erhöhten Lebenshaltungskosten und eine für die Nachtarbeit, welche auch in anderen Skigebieten schon üblich ist. Außerdem soll eine Übersicht erstellt werden, um insbesondere den Arbeitsrhythmus der Fahrer von Pistenfahrzeugen besser zu organisieren, und diese zu entlasten. Die Beschäftigten sind mit dieser Einigung zufrieden. Seit Samstag herrscht wieder Normalbetrieb in Méribel.