An diesem Wochenende beginnt im österreichischen Skiort Sölden die traditionelle Saison der alpinen Skiwettbewerbe. Am Samstag und Sonntag stehen die ersten Weltcup-Rennen der Damen und Herren im Riesenslalom auf dem Programm und es verspricht wieder ein spannendes Spektakel zu werden. Für viele deutsche SkifahrerInnen und SnowboarderInnen ist dies gleichzeitig der Startschuss, dass die Wintersaison nun wirklich beginnt. Snowplaza präsentiert in diesem Artikel sechs Fakten zur Eröffnung der Wettkampfsaison am Rettenbachgletscher in Sölden.
1. Ende Oktober: Kann man da schon Ski fahren?
Ja, das geht! Fast alle österreichischen Gletscher sind mittlerweile geöffnet, auch wenn das Angebot an geöffneten Pisten mancherorts noch begrenzt ist. Es hat in dieser Saison schon einige Schneefälle gegeben, zusätzlich wird aber auch der Schnee vom letzten Winter zur Pistenpräparierung genutzt, das so genannte "Snowfarming". Dabei wird hoch oben in den Bergen ein Schneedepot angelegt und anschließend mit weißen Planen bedeckt. Da die weiße Farbe Wärme nicht so gut absorbiert, bleibt der Schnee besser erhalten. Ab Mitte September - wenn die Temperaturen im Allgemeinen sinken - nutzen die Pistenbullys diesen Schnee, um eine solide Unterlage für die Pisten zu schaffen. Auf diese Weise ist auch die Wettkampfpiste in Sölden entstanden.
2. Gelten die Corona-Maßnahmen auch für SkifahrerInnen und ZuschauerInnen?
Für Sölden im Ötztal ist die Saisoneröffnung normalerweise ein großes Ereignis, das Zehntausende von Zuschauern anlockt. Letztes Jahr fanden jedoch nur die Rennen statt, ganz ohne Publikum. Dieses Jahr ist es anders, auch wenn die Zahl der Zuschauer begrenzt bleibt: 16.000 insgesamt, 7.000 am Samstag für den Damenbewerb und 9.000 am Sonntag bei den Herren. Die ÖsterreicherInnen haben strenge Regeln: An drei Stellen in Sölden müssen die ZuschauerInnen nachweisen, dass sie die 3G-Regel erfüllen: geimpft, getestet oder von Corona genesen. Sie erhalten dann ein Armband, das den ganzen Tag getragen werden muss und auch kontrolliert werden kann.
3. Seit wann organisiert Sölden den Weltcup Auftakt?
Sölden ist seit der Saison 1993/1994 Veranstalter des bekannten Rennens. Ursprünglich fand es alle zwei Jahre statt, seit 2000 wird der Wettkampf hier jährlich abgehalten. Die Skifahrerinnen und Skifahrer starten beim Riesenslalom auf dem Rettenbachgletscher auf einer Höhe von 3.048 Metern. Das Ziel liegt auf 2.680 Metern. Das bedeutet einen Höhenunterschied von 368 Metern auf einer Gesamtlänge von 1.170 Metern. Ein paar historische Höhepunkte: Im Jahr 2002 belegten gleich drei Frauen den ersten Platz mit einer Zeit, die bis auf die Hundertstel gleich war. Was das Wetter betrifft, so hatten die OrganisatorInnen in den vergangenen Jahren immer ein glückliches Händchen. Erst im Jahr 2006 wurde das Rennen zum ersten Mal abgesagt. Der Grund: Es war viel zu heiß. Im Jahr 2010 musste der zweite Lauf der Männer wegen Nebels abgesagt werden. Die Frau mit den meisten Siegen bisher ist die Slowenin Tina Maze (3x). Bei den Herren ist der Amerikaner Ted Ligety der Rekordhalter mit 4 Siegen.
4. Wer sind die Favoriten an diesem Wochenende?
Die Vorjahressieger, der Norweger Lucas Braathen und die Italienerin Marta Bassino, gehören auch in diesem Jahr zu den FavoritInnen. Doch bei den Männern hat der bekannte französische Allrounder Alexis Pinturault wahrscheinlich die besten Karten. Er wird gegen den Schweizer Marco Odermatt, den Österreicher Marco Schwarz und den Norweger Henrik Kristoffersen um den ersten Platz antreten. Bei den Damen wird es spannend, denn es gibt viele Favoritinnen: Besonders zu beachten sind die Slowakin Petra Vlhóva, die Amerikanerin Mikaela Shiffrin, die Französin Tessa Worley, die Schweizerin Lara Gut-Behrami, die Österreicherin Katharina Liensberger und die Italienerin Federica Brignone.
5. Nehmen die SkirennläuferInnen diesen Riesenslalom so früh in der Saison überhaupt ernst?
Absolut, schließlich steht ein olympischer Winter vor der Tür. Alle SkirennläuferInnen wollen daher genau wissen, wo sie im Vergleich zur Konkurrenz stehen. Denn auch große Länder mit vielen AnwärterInnen dürfen nur wenige der AthletInnen zu den Olympischen Spielen entsenden, weniger als zu einem Weltcup Bewerb. Es herrscht demnach auch schon zu Saisonanfang ein großer Konkurrenzkampf, denn die Leistung bei den Weltcup-Rennen ist ein entscheidendes Kriterium, wer an den Spielen teilnehmen darf.
6. Wo kann man die Rennen von Deutschland aus verfolgen?
Einfach Eurosport einschalten, dort wird am Samstag und Sonntag jeweils ab 09:50 Uhr der Weltcup Auftakt in Sölden live übertragen. Die Kommentatoren Guido Heuber und der ehemalige deutsche Spitzenskifahrer Frank Wörndl geben sich einen witzigen Schlagabtausch. Sie informieren über relevante Details der SkirennläuferInnen, deren Technik, Ausrüstung sowie ihr Privatleben. Außerdem bemerken und kommentieren sie jeden noch so kleinen Fehler der AthletInnen beim Rennen. Das macht es einfacher zu verstehen, wie Zeitunterschiede zustande kommen.
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