Daran werden sich Fans des Weltcups im Alpin-Ski erst einmal gewöhnen müssen. Zum ersten Mal seit 12 Jahren ist der Österreicher Marcel Hirscher nicht dabei. Und er ist nicht der Einzige, auf den das sportliche Highlight verzichten muss, denn auch der Norweger Aksel Lund Svindal, der Deutsche Felix Neureuther und die Amerikanerin Lindsay Vonn nehmen nicht teil. Am kommenden Wochenende steht der Saisonstart in Sölden auf dem Programm. Zum Glück bleiben aber noch viele bekannte Namen und Talente über, die sich Ski-Fans ansehen können.
Kein Marcel Hirscher mehr
Marcel Hirscher kündigte seinen Abschied am 4. September 2019 im Rahmen einer Pressekonferenz an, die insgesamt eine Stunde dauerte. Zu dem Zeitpunkt war bereits monatelang über seine Zukunft spekuliert worden: Macht er vielleicht doch noch ein Jahr weiter? Doch die Entscheidung stand für den Skiprofi fest. Sicher hat auch dessen Vaterschaft dabei eine Rolle gespielt. Außerdem galt hier nach so vielen Siegen sicher auch: Man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist.
Vom Angreifer zum Favoriten
Durch den Abschied von Hirscher finden sich nun zwei seiner Konkurrenten in der Presse plötzlich als Favoriten für den Wettkampf in Sölden wieder. Gemeint sind damit Henrik Kristofferson aus Norwegen und Alexis Pinturault aus Frankreich. Beide sind – wie Hirscher – spezialisiert auf Slalom und Riesenslalom, sind in Ausnahmefällen aber auch beim Super G und bei der Abfahrt dabei. Jetzt stellt sich die Frage, ob sie das Zeug haben, Thronfolger von Hirscher zu werden. Im Hinblick auf den gesamten World Cup ist es nämlich wichtig – so wie Hirscher – viele Wettkämpfe zu gewinnen und ab und zu auch einmal etwas zu wagen in den schnelleren Nummern. Auf dem Rettenbachgletscher in Sölden bekommen Kristofferson und Pinturault höchstwahrscheinlich Konkurrenz von zwei jungen Schweizer Talenten: Marco Odermatt und Loïc Meillard. Auch der Slowene Zan Kranjec steht in den Startlöchern.
Kein Zweifel bei den Damen
Bei den Damen steht die Amerikanerin Mikaela Shiffrin ohne Zweifel an der Spitze der Favoritenliste für den Weltcup dieser Saison. Anders als Hirscher ist Shiffrin eine Alleskönnerin, die in allen Disziplinen bereits Wettkämpfe gewonnen hat. Das bedeutet aber nicht, dass es einfach wird am kommenden Samstag für die Favoritin. Denn im Riesenslalom bekommt Shiffrin Konkurrenz durch die Deutsche Viktoria Rebensburg, die Slowakin Petra Vlhova, die Französin Tessa Worley, die Schweizerin Wendy Holdener und die Italienerin Federica Brignone. Kurz: Es wird sicher ein spannender Auftakt der Wettkampf-Saison werden.
Sölden ist bereit für den Start des Weltcups
Der schöne Tiroler Skiort Sölden ist bereit für die Ankunft von rund 25.000 Zuschauern und auch die Skipisten sind im besten Zustand für die Wettkämpfer. Eigentlich beginnen die Vorbereitungen für die Wettkämpfe bereits im Frühling, denn in der vergangenen Saison fiel in Sölden derart viel Schnee (16,5 Meter), dass dieser mittels Snow Farming in Depots eingelagert werden musste. Ab Anfang September wurde er dann auf den Skipisten verteilt und mit Kunstschnee aufgefüllt. Auch wurde die Wettkampfpiste mit Wasser bearbeitet, sodass der Schnee härter ist und weniger schnell schmilzt. Mittlerweile wurden die Bedingungen der Skipiste vom FIS abgenommen.
Teile des Wettkampfs werden im deutschen Fernsehen von ARD übertragen, mit Felix Neureuther als Kommentator.
In diesem Video bekommen Skifahrer einen Eindruck von der Wettkampfpiste, mit einem sehr langen, steilen Stück (bis zu 60 Prozent Gefälle). Allerdings sind die letzten paar hundert Meter bis zur Ziellinie wiederum sehr flach, wodurch es schwer ist, die Geschwindigkeit zu halten. Der Wettkampf am Rettenbachgletscher hat auch den höchstgelegensten Start des Profi-Sports, mit 3.040 Metern.