Eine faszinierende Variante des Skifahrens erlebt seit einiger Zeit eine Wiedergeburt und begeistert immer mehr Wintersportler. Telemark, der Stil mit Style und absolutem Suchtfaktor. Wir haben ihn unter die Lupe genommen und verraten, wie aus Tradition Trend wurde, lüften das Geheimnis des Telemark-Schwungs und zeigen dir den markanten Bewegungsablauf dieser aufregenden Ski-Technik. Dazu gibt es praktische Tipps für deinen nächsten Winterurlaub, und Snowplaza erklärt, welche Skigebiete in den Alpen sich am besten für das Telemarkfahren und –lernen eignen sowie welche Ausrüstung du dafür benötigst.
Was ist Telemarken überhaupt?
Schwebend, weich und elegant wirken die Bewegungen. Charakteristisch ist dabei das Knien des Fahrers über dem Bergski. Dafür wird bei der Schwungeinleitung der Talski nach vorne geschoben. Gleichzeitig knickt das Knie so extrem ab, dass es beinahe den Bergski berührt. Das Abknicken des Knies erfordert stramme Oberschenkel. Anfänger müssen zunächst diese koordinative Herausforderung meistern und ein spezielles Gleichgewichtsgefühl entwickeln. Als Könner schwärmt man dann von einzigartigen Erlebnissen im Tiefschnee, wenn der Oberkörper die Schneeoberfläche durchbricht. Aber auch kurze Schwünge und Carven auf der Piste sind mit der vielseitigen Technik möglich und bereiten ein einzigartiges und unverwechselbares Fahrgefühl im Skiurlaub.
Wer hat Telemarken erfunden?
Bedanken können wir uns bei Sondre Norheim – einem Skiverrückten aus Norwegen. Er entwickelte gegen Ende des 19. Jahrhunderts die erste Ski-Bindung, die die Ferse umschloss und so für mehr Stabilität bei Kurven und Sprüngen sorgte. Von seiner einzigartigen und eleganten Art Ski zufahren begeistert, benannte der Volksmund diese unverwechselbare Technik nach Sondres Herkunftsregion Telemark - der Wiege des modernen Skisports. Mit dem Bau der ersten Skilifte in den Alpen und dem Vormarsch der leichter zu erlernenden Ski Alpin-Technik geriet das Telemarkfahren jedoch ins Abseits und galt Mitte der 1940er Jahre als nahezu ausgestorben. Erst in den 90er Jahren schwappte der Stil aus Amerika zurück nach Europa und begeistert seitdem immer mehr Skifahrer im Winterurlaub – Sondre wird’s freuen!
Ausrüstung zum Telemarken und Skischulen
Neben der speziellen Bindung nach Sondres Vorbild, benötigst du spezielle Telemark-Schuhe, welche im Vorfußbereich elastisch sind, und das Beugen des Knies sowie das Anheben der Ferse unterstützen. Als Ski genügt für den Anfang auch ein gewohnter, möglichst 10 bis 20 cm länger gefahrener Alpin-Ski. Eine komplette, neue Ausrüstung schlägt mit rund 1.000 Euro zu Buche. Deshalb ist es durchaus ratsam, erst einmal mit Leihmaterial hineinzuschnuppern oder einen Einsteigerkurs zu buchen. Leihmaterial und Kurse bieten mittlerweile alle Skischulen der großen Skigebiete in den Alpen an. Ein Einsteigerkurs inklusive Ausrüstung kostet rund 60 Euro pro Stunde. Wer sich nur Material ausleiht, sollte 50 Euro pro Tag einkalkulieren.
Top-Skigebiete in den Alpen für Telemarken
Generell ist Telemarken überall dort möglich, wo auch Alpin-Ski gefahren werden kann. Für ein optimales Free-Heel-Erlebnis, wie echte Könner das Telemarken auch gern bezeichnen, empfehlen wir jedoch Skigebiete mit einer großen Auswahl an breiten, sowie leichten bis mittelschweren Pisten oberhalb der Baumgrenze. Besonders geeignet sind deshalb unter anderem Skigebiete wie Davos Klosters, Kronplatz, Obertauern oder die SkiWelt Wilder Kaiser - Brixental. Zudem gilt natürlich: Je mehr Skifahrer auf der Piste, desto mehr bewundernde Blicke hat man sicher, dank der stylishen Art Ski zufahren. Also, auf in die Berge und befreien Sie die Ferse!
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