Gespannt sitze ich im Zug auf dem Weg nach Saalbach. Es ist Ende März und ich frage mich, wie es wohl in dem österreichischen Skiort aussieht. Wird im Tal noch Schnee liegen? Sind die Pisten noch gut zu befahren? Wie feucht wird der Schnee am Nachmittag? Der Wetterbericht verspricht zumindest Sonne pur. Selbst, wenn Skifahren nicht mehr so gut geht, werde ich stattdessen auf der Sonnenterrasse einer der zahlreichen Hütten entspannen und den Klängen der White Pearl Mountain Days lauschen. Snowplaza-Bloggerin Marlene berichtet über ihren Frühlingsskitag im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn.
Mit Bus und Bahn ins Skigebiet
Mit der Bahn dauert die Anreise aus München nach Saalbach knapp drei einhalb Stunden. Allerdings müssen sich Skifahrer auf zweimal Umsteigen einstellen. Ich nehme den frühsten Zug, sitze um halb acht im EC nach Wörgl und steige dann in Richtung Zell am See um. Von dort aus fährt ein Bus stündlich nach Saalbach. Mein Zug hat Verspätung. Ich verpasse den Bus. Mittlerweile ist es schon 10:00 Uhr. Der nächste Bus kommt erst in einer Stunde. Soll ich wirklich so lange warten? Ich wäge ab, entscheide mich dagegen und teile mir mit zwei weiteren Skifahrern ein Taxi. 40 Euro kostet die Strecke zwischen Zell am See und Saalbach. Dafür stehe ich bereits 30 Minuten später fertig angezogen an der Talstation des Schattberg X-Press
Schattberg X-Press Bergstation © Marlene Vey
50 cm Schnee liegt auf den Hausdächern
Bei der Ankunft staune ich nicht schlecht. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte, hier sei schon der Frühling ausgebrochen. Stattdessen liegen bis zu 50 cm Schnee auf Hausdächern und am Straßenrand sind nach wie vor große Schneeberge zu bestaunen. Die Wiesen ringsum sind ebenfalls noch schneebedeckt und selbst an den Südhängen ist die Schneedecke noch geschlossen. Hier herrscht noch Winter. Und das, obwohl die Temperaturen eindeutig im Plusbereich liegen. Mit geöffneter Jacke und hochgekrempelten Ärmeln steige ich in die Gondel. Jetzt bin ich gespannt, wie gut Skifahren tatsächlich noch geht.
Pistenverhältnisse
Die ersten Spuren sind bereits sichtbar. Hügel sind aber noch keine da. Bei meiner ersten Abfahrt am Vormittag ist der Schnee noch gut. Ich wähle die Jausernabfahrt zum Einfahren. Der Schnee staubt im oberen Teil sogar noch. Weiter unten wird es schon feuchter und schwerer. Das stört mich aber nicht. Im Gegenteil, ich mag es, wenn die Pisten anfirnen. Die steileren, im Schatten liegenden Hänge wie die Schattberg Nordabfahrt sind nämlich selbst um die Mittagszeit noch sehr hart, weil es nachts doch noch immer Minusgrade hat. So kann man aber gut zwischen schattig-harten und sonnig-weicheren Abfahrten variieren.
Frühlingsgefühle bei den White Pearl Mountain Days
Als es nachmittags dann doch noch weicher wird, leeren sich die Pisten. Jetzt sammeln sich die Skifahrer an den verschiedenen Hütten. Und weil ich zur Zeit der sogenannten White Pearl Mountain Days in Saalbach bin, gibt es auf vielen Sonnenterrassen sogar Live-Musik. Teilweise stehen die Künstler mit ihren Instrumenten im Schnee. Dann wieder hat ein DJ sein Mischpult draußen aufgebaut und an anderer Stelle sind Tische und Bänke zum Tanzen beiseitegeräumt. Da macht es mir nichts aus, den Skitag am frühen Nachmittag schon ausklingen zu lassen. Ich drehe mein Gesicht in Richtung Sonne, lausche der Musik und freue mich, dass ich heute hier sein darf. So fühlt sich also Frühlingsskifahren an.
Fazit
Skifahren im Frühling hat meiner Meinung nach viel mit Genuss zu tun. Zwar ist es schön, morgens noch in das Vergnügen der einen oder anderen Abfahrt zu kommen, aber es ist auch schön, einfach dazusitzen und die wärmere Jahreszeit Willkommen zu heißen. Da kommen die White Pearl Mountain Days genau richtig. Denn die laden zum Chillen ein. Wer noch möglichst viel Skifahren möchte, sollte vormittags die Südhänge, wie zum Beispiel die Pisten unter der Kohlmaisbahn abfahren und sich nachmittags, wenn es auf der Sonnenseite schon zu weich ist, die kühleren Nordhänge aussuchen. So kann man das beste rausholen.
Blick aus der neuen Kohlmaisbahn in Richtung Schattberg
© Marlene Vey
Vormittags sind die Pistenverhältnisse richtig gut
© Marlene Vey
Da macht Skifahren im Frühling super viel Spaß
© Marlene Vey
Nachmittags locken hingegen die Sonnenterrassen
© Marlene Vey
Praktische Tipps zum Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
Insgesamt warten im Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn 270 Pistenkilometer auf Skifahrer und Snowboarder. Ein Teil der Pisten wird im April jedoch schon früher geschlossen. Davon sind vor allem die Südhänge betroffen. Dann ist auch die große Skirunde, die "The Challenge" mit ihren 65 Kilometern nicht mehr möglich. Wer in den letzten Wochen das Skigebiet nochmals besuchen möchte, sollte sich also vorab über den aktuellen Pisten- und Liftstatus informieren. Bis Ostern ist jedoch nach wie vor Skibetrieb möglich.