Rechts und links türmen sich mächtige Gipfel auf. Wir befinden uns auf der Dachstein Überquerung, die auch als Österreichs National Skitour bekannt ist. Und obwohl der Weg vom Dachstein Gletscher bis nach Obertraun Skitour heißt, ist sie nicht nur mit Tourenski machbar. Snowplaza-Bloggerin Marlene hat sich den Weg durch die hochalpine Gletscherlandschaft gebahnt. Über Österreichs National Skitour ist sie vorbei vor den Wänden des Dachsteinmassivs bis ins Skigebiet Krippenstein abgefahren, berichtet über ihre Eindrücke und verrät, warum die Skitour auch mit Pistenski machbar ist.
Anreise zum Dachstein Gletscher
Mit dem Auto machen wir uns aus München auf den Weg zum
Dachstein Gletscher. Unser Ziel ist die Talstation der Gletscherbahn oberhalb von
Ramsau am Dachstein. Bis dorthin sind es laut der Angaben auf dem Display rund zweieinhalb Stunden. Vor dem Grenzübergang nach Österreich legen wir noch einen Zwischenstopp ein. Wir besorgen eine Vignette. Kurz vor dem Zielpunkt gibt es einen weiteren Halt. Die letzten Meter führen über eine gebührenpflichtige Straße. Wir ziehen ein Ticket. Das kann allerdings an der Bergstation der Gletscherbahn entwertet werden. So können sich Skifahrer mit Skipass die 14 Euro Maut sparen.
Verpflegung und warme Kleidung gehören ins Gepäck
Wir gehen am Vorabend die Tourenbeschreibung durch und informieren uns vorab, ob wir einen Bergführer brauchen. Das sei nicht nötig. Der Weg sei markiert und präpariert. Ein bisschen Kondition ist trotzdem erforderlich. Immerhin führt die Skiroute über 18 Kilometer abseits des Skigebiets entlang. Neben ausreichend Getränken und ein bisschen Verpflegung findet auch noch eine wärmende Jacke ihren Weg in den Rucksack. Sicher ist sicher. Auch der Wetterbericht wird kurz vorher nochmal gecheckt. Einen Schneeschauer wollen wir auf der Strecke nun doch nicht riskieren.
Die Sonne kämpft sich durch den Nebel
Wir starten früh. Die erste Bahn fährt um 8:30 Uhr nach oben. Oben angekommen lässt sich die eindrucksvolle Bergwelt erstmal nur erahnen. Noch hängen Nebelschwaden zwischen den Gipfeln. Doch minütlich wird es besser. Nur kurze Zeit später können wir schon bis in die Slowenischen Alpen blicken und langsam kommt sogar die Sonne heraus. Auf der anderen Seite ragen die Dachstein Warte und der Hohe Dachstein gen Himmel. Schon hier sieht es landschaftlich richtig beeindruckend aus. Vorfreude macht sich breit. Ich will mehr davon sehen! Wir schnallen die Ski an und machen uns auf den Weg.
Skifahren durch das UNESCO Welterbe
Der Wind lässt langsam nach. Schon bald ist auch von der Kälte nichts mehr zu spüren. Dafür sorgt unter anderem der erste Gegenanstieg. Auf der Tour geht es immer mal wieder leicht bergauf. Die meiste Zeit führt der Weg allerdings bergab. Und das immer vor dem eindrucksvollen Dachsteinmassiv. Hinter jeder Kurve, hinter jeder Welle taucht gefühlt ein neuer Berg auf. Die Perspektive ändert sich ständig. Genauso wie die Landschaft. Zwischendurch ist alles karg und hochalpin, dann später erreichen wir die Baumgrenze und dann noch später düsen wir über eine der längsten Talabfahrten der Alpen hinab. Und all das, was wir sehen, ist UNESCO Welterbe.
Fazit
Die Abwechslung macht es so interessant. All diese Eindrücke kann ich gar nicht auf einmal verarbeiten. Dadurch, dass alles präpariert ist, ist der Weg auch mit Pistenski machbar. Die Gegenanstiege sind nicht lang. Zur Not nimmt man den Ski mal schnell auf die Schulter und läuft ein paar Schritte nach oben. In meinen Augen lohnt sich die Skitour für all jene, die ein bisschen mehr als das Skigebiet sehen und das Naturerlebnis genießen möchten. Und zwar, ohne dass sie extra Skitourenski kaufen oder sich zu weit in den ungesicherten Skiraum wagen möchte. Wer trotzdem unsicher ist, kann die Tour auch mit Guide abfahren.
Morgens ist der Himmel noch wolkenverhangen
Die Dachstein Überquerung ist durchgehend präpariert
Hinter jeder Kurve tut sich eine neue Perspektive auf
Praktische Tipps zum Dachstein Gletscher
Das Skigebiet am Dachstein Gletscher hält insgesamt 4 Kilometer Naturschneepisten bereit. Durch die Höhenlage und die Gletscheranbindung gelten die Abfahrten jedoch als besonders schneesicher. So hat das Skigebiet beinahe durchgehend geöffnet. Nur wenige Wochen im Hochsommer sind die Abfahrten geschlossen. Eine Auffahrt lohnt sich im Winter wie Sommer gleichermaßen auch ohne Skiausrüstung. Neben dem Skigebiet gibt es eindrucksvolle Aussichtspunkte in schwindelerregender Höhe zu entdecken. Da gibt es zum Beispiel eine Hängebrücke, die Treppe ins Nichts und den Skywalk. Anschließend lockt ein Besuch im Eispalast.