Après-Ski gehört zum Skiurlaub dazu wie Berge und Pulverschnee und zum Après-Ski gehört natürlich auch das Flirten. Besonders, wenn der Abend schon weiter fortgeschritten und einiges an Alkohol geflossen ist. Wenn dann da diese eine Person ist, auf die ihr schon den ganzen Tag ein Auge auf der Skipiste geworfen hat, dieser Skilehrer oder die Skilehrerin, dann heißt es, einen möglichst souveränen ersten Eindruck hinzulegen. Und das geht sicher mit ein wenig lokalem Sprachwissen. Deshalb kommt hier der Snowplaza Après-Ski Dialekt Flirt Guide auf Tirolerisch.
Schritt 1: Die Annäherung
Darf i mi zu dir her hockn? Also, darf ich mich zu dir setzen? Sicher eine höfliche Frage und die beste Art der Annäherung. Ein Ja zeigt schon einmal, dass er oder sie Interesse hat. Bei einem Nein wisst ihr jedenfalls, woran ihr seid. Vorsicht bei der Gesprächseröffnung mit typischen Anmachsprüchen. Die kommen auf Hochdeutsch schon nicht besonders gut an und werden auch mit sexy Dialekt nur minimal besser. Glabsch du an Liebe auf den erschten Blick oder soll i noamal eina kemmen? (Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick oder soll ich noch einmal herkommen?) Echt jetzt?
Schritt 2: Das Gespräch
Komplimente kommen immer gut an, egal, in welcher Sprache. Nur sollten sie auch bitte ehrlich gemeint sein. Fesches Madl oder fescher Kampl zu sagen, ist schon in Ordnung. Wer dicker auftragen will sagt: Du bisch die schianschte Frau im Raum. Aber Anspielungen zum Holz vor der Hüttn (also zur Oberweite der Dame) sollten wohl besser noch im Zaum gehalten werden. Anderenfalls droht a Fotzn und das ist sicher keine primitive Ausdrucksweise für das weibliche Geschlechtsorgan, sondern schlicht eine Ohrfeige.
Schritt 3: Erster Körperkontakt
Kommt es zu ersten Berührungen, ist gerade am Tisch in der Hütte fiaßeln, also füßeln, eine echte Option. Nur Vorsicht, wenn mehrere Menschen dort sitzen, weil dann Verwechslungsgefahr herrscht oder wenn noch Skischuhe getragen werden, weil das Gegenüber wahrscheinlich von der Zuneigung nichts spürt. Geht es dann schon etwas intimer zu, nennt sich das busseln. Wer vorher um Erlaubnis fragen will, sagt: Mogsch a Bussl? Sexy ist übrigens auch ein ins Ohr geraunte I steh auf di.
Schritt 4: Die Sache nach dem Küssen
Zu mir oder zu dir? Eine typische Frage, die wohl irgendwann einmal kommen muss. Lautet die Antwort dann Bisch du deppert? bedeutet das sicher nicht, dass sich das Objekt der Begierde gerade vor Begeisterung überschlagen hat. Für den Frager heißt das dann: Die Oaschkortn ziagn. An dem Abend wird das wohl nichts mehr. Und übrigens: Der Begriff des Fensterlns ist auch nur noch ein Relikt aus alten Heimatfilmen. In Österreich gibt es durchaus Türen und sie werden auch ganz klassisch benutzt.
Schritt 5: Es ist kompliziert – der Beziehungsstatus
Als wäre es mit der Liebe nicht ohnehin schon kompliziert genug, macht man es in Österreich noch komplexer, indem tausende verschiedene Begriffe benutzt werden. Das geht vom was am Laffn haben, über Gschpusi und Techtlmechtl bis hin zumiteinand gian. Sicher ist aber auf jeden Fall, das schwere Geschütz I mog di solltet ihr vielleicht nicht direkt am ersten Abend auspacken. Sonst könnt ihr wahrscheinlich sehr schnell wieder von vorne anfangen und zwar bei jemand anderem. Da geht es dann wieder los mit Hey, bisch du öftersch da?