Es ist wieder diese Zeit im Jahr, in der viele Skifahrer vom ersten Mal sprechen. Das erste Mal für den Skiurlaub packen, das erste Mal wieder im Urlaubsstau stehen, das erste Mal Ketten anlegen. Klingt alles nach Stress? Ja, ist es auch. Aber warum tun sich so viele Menschen das jedes Jahr an? Genau! Wegen diesem einen Gefühl, dem Gefühl das erste Mal wieder Schnee unter den Füßen zu spüren, die frische Bergluft mit den Lungen aufzusaugen und die ersten Schwünge in den Schnee zu ziehen. Wir hatten dieses Jahr unser erstes Mal zur Saisoneröffnung im Skigebiet Paradiski in den Savoyer Alpen, wo wir für Snowplaza, Hotel, Skigebiet und Pistenbedingungen testen durften.
Groß, größer, Paradiski
Das Skigebiet, in dem mein Kollege Hannes und ich die nächsten Tage im Rahmen einer Pressereise unterwegs sein werden, umfasst 425 Pistenkilometer und gehört zu den größten der Welt. Bei dem Gedanken fühle ich mich wieder, wie der Kleinstadtjunge, der zum ersten Mal nach München fährt. Das größte zusammenhängende Skigebiet, das ich bis dato besucht habe, ist die Zillertal Arena. Der passt hier zweimal rein. Zu Füßen Pardiskis liegen zwei Gemeinden: La Plagne und Les Arcs. Aufgrund der Pistennähe und der überdurchschnittlich hohen Anzahl (172 km) an flachen, breiten Pisten zieht es vor allem Familien und Anfänger-Skifahrer hierher. Doch auch Freerider finden an den Flanken des Aiguille Rouge traumhafte Bedingungen.
Ski-In-Ski-Out par excellence
Wir dürfen in den nächsten Tagen das Skiresort Les Arcs Panorama, das sich nahe dem Skidorf Les Arcs 1600 befindet, unser Zuhause nennen und freuen uns nach monatelanger Durststrecke endlich wieder Schnee unter den Füßen zu spüren. Das sollte sich am ersten Tag einfacher herausstellen, als gedacht, denn vom Resortgebäude heraus, ist es wirklich nur ein Schritt und man steht auf der Piste, kann die Ski oder das Board anschnallen und den nächsten Lift ansteuern.
Vom Hotel direkt auf die Piste © Club Med
Anreise nach Les Arcs 1600
Der nahegelegenste Flughafen zum Skigebiet Paradiski ist Genf. Dort fliegen wir hin. Bei der Landung erhaschen wir einen Blick auf die ersten weißen Bergspitzen und verspüren dabei das erste nervöse Kribbeln in den Beinen. Von Genf haben wir noch eine zweieinhalbstündige Busfahrt mit der brasilianischen und mexikanischen Delegation vor uns, die uns am glasklaren Lac d´Annency und Albertville, dem Austragungsort der Olympischen Winterspiele 1992, vorbeiführt. Die meisten Passagiere sind müde von der langen Reise, wir auch. Doch je näher Les Arcs, je näher der Schnee, desto wacher werden wir. Bei der Serpentinenauffahrt nach Les Arcs 1600 dann der erste Sichtkontakt. Weißes Gold! Wir sind im Paradies(Ski) angekommen.
Tag 1: Kinderleichter Einstieg und Freude pur
Dank des Easy Arrival Services müssen wir uns am Morgen des ersten Tages um nichts wirklich Gedanken machen, außer das Frühstück genießen. Unsere Boards und Schuhe, die wir vorab gebucht haben, stehen schon in unseren Spinden im Skiraum bereit. Vom Hotelzimmer aus sind wir daher innerhalb weniger Minuten auf der Piste, die nur für uns heute geöffnet ist. Der erste Schritt vom Skiraum in den Schnee wird von puren Glücksgefühlen begleitet, wir atmen kühle Winterluft ein, schnallen an und ziehen die ersten Spuren in französischen Schnee. Wie atemberaubend das Rauschen des Schnees und die Fliehkräfte des ersten Carvs sind, muss ich an der Stelle wohl nicht erwähnen. Das Panorama der Savoyer Alpen und der majestätische Anblick auf den 4.810 Meter hohen Mont Blanc rauben uns nach der ersten Liftfahrt ein erneutes Mal den Atem. Zahlreiche Varianten einer Abfahrt später entschließen wir uns noch die Freestyle-Show vor dem Hotel zu besuchen. Nach zahlreichen Drehungen und kopfüberhängenden Skifahrern, Boardern und Bikern machen wir uns mit hängenden Kinnläden auf ins Zimmer: umziehen, Abendessen, Cocktail-Night. Und weil der Tag noch nicht genug Glücksmomente produziert hat, schickt er uns in dieser Nacht noch den Herrn Winter in Form dicker, weißer Flocken vorbei, die die ganze Nacht fallen sollten.
Der Sessellift Mont Blanc 4 bringt uns direkt vom Hotel ins Skigebiet
Tag 2: Träum ich, oder ist das feinster Pulver?
Der zweite Tag beginnt so frisch, wie der erste. Das kann man zumindest vom Wetter behaupten, wir brauchen dann doch ein wenig mehr Zeit, um uns von letzter Nacht zu erholen. Ein ausgiebiges Frühstück, frische Bergluft und die erste Abfahrt des Tages bringen die Lebensgeister zurück. Heute sind wir mit unserem Skiguide Luc unterwegs. Wie praktisch: Dann verirren wir uns nicht, freuen wir uns. Mit Luc erkunden wir zum ersten Mal das riesige Skigebiet. Wir besuchen zwei der anderen Retortendörfer, fahren am höchsten Gipfel im Skigebiet, dem 3.226 Meter Aiguille Rouge vorbei und testen uns durch die Pistenvielfalt, wobei wir in drei Stunden keinen Lift zweimal nehmen. Das Gefühl am Brett kommt zurück und Luc verschafft uns die ersten Pulverschnee-Abfahrten der Saison, die für uns zum absoluten Highlight des Tages werden. Für mich ist dann mittags Schluss, Hannes fährt bis zum Abend weiter und schafft es gerade noch rechtzeitig zum Aperitif, denn ein paar Mal hätte er sich dann doch verfahren. Paradiski ist wahrhaft riesig!
Unendlich viele Möglichkeiten
Fazit
Wer sich von der Größe nicht einschüchtern lässt, kann hier in den Skiorten von Les Arcs einen entspannten Skiurlaub verbringen. Pluspunkte gibt es vor allem für den entspannten Einstieg in das Skigebiet Paradiski, die Schneesicherheit, die durch die besondere Höhenlage gewährleistet wird (70% der Pisten befinden sich auf über 2.000 Meter) und die Vielfalt im Pistenangebot, sodass wirklich für jede Könnerstufe ein erlebnisreicher Tag im Schnee garantiert ist. Aufgrund der extrem hohen Bettenanzahl kann es in der Hauptsaison schon einmal etwas voller werden. Wer jedoch diese umgeht und schlau bucht, kann sich hier beinahe ungestört auf den 425 Pistenkilometer austoben. Wir würden auf jeden Fall gerne noch ein zweites Mal vorbeikommen und mit Luc die bis zu sieben Kilometer langen Pisten hinabjagen, Käse-Fondue direkt an der Piste kosten, die schnellste Doppelstockseilbahn der Welt fahren und die zwei anderen Gletscher besuchen. Bis es soweit ist, sagen wir merci à Club Med et au revoir.