Hermann Maier © SalzburgerLand Tourismus
Hermann Maier zählt zweifelsohne zu den besten Skifahrern aller Zeiten. Der ehemalige Ausnahmesportler dominierte über Jahre hinweg den alpinen Ski-Weltcup und wurde im Laufe seiner langen Karriere zweimal Olympiasieger, dreimal Weltmeister und viermal Gesamtweltcup-Sieger. Unvergessen ist seine spektakuläre Fahrweise – stets am Limit. Weltbekannt wurde Hermann Maier durch seinen schockierenden Sturz bei der Olympia-Abfahrt 1998 in Nagano und seinen anschließenden Siegen im Super-G und Riesenslalom. Seine Fans verliehen ihm daraufhin den Spitznamen Herminator. Snowplaza hat die österreichische Ski-Ikone einmal genauer unter die Lupe genommen.
Ausnahme-Skifahrer Hermann Maier und seine Karriere
Seine bespiellose Karriere begann im Januar 1996 als Hermann Maier als Vorläufer beim Riesenslalom in seinem Heimatort
Flachau
starten durfte. Im Falle einer Wertung hätte er Rang zwölf belegt. Der Österreichische Skiverband honorierte diese Leistung. Am 10. Februar 1996 wurde Hermann Maier erstmals als regulärer Teilnehmer beim einem
Weltcup-Rennen
nominiert und sammelte mit Rang 26 auf Anhieb Punkte. Unvergessen bleibt die Saison 1999 / 2000 als Maier mit exakt 2.000 Punkten den Gesamt-Weltcup gewann - ein bis heute unangefochtener Rekord bei den Männern. 2001 dann der herbe Rückschlag. Hermann Maier verletzt sich bei einem Motorrad-Unfall schwer. Doch der Herminator gibt nicht auf und feiert 2003 ein fulminantes Comeback.
Die Erfolge der österreichischen Ski-Legende
Im Februar 1997 gewann Hermann Maier sein erstes Weltcup-Rennen. Insgesamt stand er 54 Mal in seiner Karriere ganz oben auf dem Podest. Nach seinem unvergessenen Horror-Sturz bei den olympischen Winterspielen 1998 in Nagano in der Abfahrt krönte er sich nur wenige Tage später zum Olympiasieger im Super G und im Riesenslalom. Bei den Weltmeisterschaften 1999 in Vail/Beaver Creek wurde der Herminator Doppelweltmeister. 2005 gewann er zudem den Riesenslalom bei der Ski-WM 2005 in Bormio. Abgerundet wird seine unglaubliche Erfolgsbilanz durch den viermaligen Gewinn des Gesamt-Weltcups. Im Laufe seiner Karriere wurde Maier gleich vier Mal zu Österreichs Sportler des Jahres ausgezeichnet und bekam zudem zwei Special Awards verliehen.
Der Held von Nagano bei den olympischen Winterspielen
Die olympischen Winterspiele 1998 im japanischen Nagano machten Hermann Maier unsterblich. Nach nur 18 Sekunden Fahrzeit stürzte der Top-Favorit schwer. In einer S-Kurve wurde er ausgehoben, segelte fast 40 Meter durch die Luft, durchbrach die Fangnetze, überschlug sich mehrfach und landete im Tiefschnee neben der Piste. Trotz des Horror-Anblicks verletzte sich der Ausnahmesportler nur leicht. Drei Tage später ging Hermann beim Super-G an den Start und gewann die Goldmedaille. Und auch im abschließenden Riesenslalom war er siegreich. Die Bilder des spektakulären Sturzes gingen um die Welt und Hermann Maier erlangte internationale Berühmtheit. Der Spitzname Herminator in Anlehnung an den Film Terminator mit Arnold Schwarzenegger war geboren.
Das Leben von Hermann Maier in der Achterbahn
Der gelernte Maurer und staatlich geprüfte Skilehrer litt in seiner Jungend an einer schmerzhaften Reizung der Patellasehne. Er musste daher lange mit dem Training pausieren und sein Talent trat erst spät zu Tage. Im Sommer 2001 verunglückte Hermann mit seinem Motorrad schwer. Er zog sich unter anderem einen offenen Unterschenkelbruch zu. Lange Zeit war nicht klar, ob er jemals wieder würde Skifahren können. Doch Hermann Maier gab nicht auf und kämpfte sich mühsam zurück an die Spitze. 2003 kehrte er überaus erfolgreich in den alpinen Ski-Weltcupzirkus zurück. 2009 beendete Hermann Maier seine große Karriere. Heute betreibt er zusammen mit Rainer Schönfelder ein Hotel in St. Johann in Tirol. Gemeinsam mit Freundin Carina und den drei gemeinsamen Kindern lebt Maier in seinem Heimatort Flachau.
Hermann Maier zusammen mit Alexandra Meissnitzer © SalzburgerLand Tourismus / Michael Größinger
Wer tritt in die Fußstapfen von Hermann Maier?
Hermann Maier gewann im Laufe seiner Karriere 54 Weltcup-Rennen. Damit liegt er auf der ewigen Bestenliste aktuell auf Rang drei hinter dem großen Ingemar Stenmark mit 86 Weltcup-Siegen und seinem Landsmann Marcel Hirscher. Der Österreicher macht sich auf, weitere Rekorde des Herminators zu brechen. Auch was die Gesamt-Weltcupsiege betrifft hat Marcel Hirscher seinen großes Idol schon überflügelt. Der Ausnahmesportler holte bereits sieben Mal in Folge die große Kristallkugel nach Österreich. Hermann Maier freut sich unterdessen, dass mittlerweile auch eine Piste nach ihm benannt wurde. In seinem Heimatort Flachau wird auf der "Hermann Maier-Weltcupstrecke" der Nachtslalom der Damen ausgetragen.