Die Gletscher könnten in diesem Sommer wieder einen Rekordverlust an Eismasse erleben. Das geht aus einem Bericht des ORF hervor. Grund dafür sind der schneearme Winter und der sehr warme Sommerbeginn. Zwar hat es in den letzten Wochen öfter kältere Phasen und Neuschnee gegeben. Dies war jedoch immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Ein Sommer-Skigebiet musste wegen der Hitze zwischenzeitlich sogar den Skibetrieb einstellen. Auch in den kommenden Tagen geht es wieder sommerlich in den Bergen weiter. Snowplaza zeigt, wie das Bergwetter bis zum Wochenende wird und was die hohen Temperaturen für die Gletscher bedeuten.
Extreme Hitze, Sonnenschein und Gletscherschmelze
Genauso sommerlich wie der Dienstag bleiben auch die kommenden Tage in den Alpen. Ein Hochdruckgebiet sorgt dafür, dass es in dieser Woche überwiegend freundlich und sonnig im gesamten Alpenraum ist. Nur vereinzelt ziehen ein paar Quellwolken auf, die meist harmlos bleiben. Auch der Wind lässt nach. Kurze Regenschauer sind die Ausnahme, können aber nicht ausgeschlossen werden. Außerdem wird es wieder deutlich wärmer. Die Temperaturen steigen bis zum Wochenende auf bis zu 30 Grad in den Tälern in Österreich. In über 3.000 Meter Höhe sind es immerhin noch 10 Grad, was ein Fortschreiten der Gletscherschmelze bedeutet.
Sommerskifahren auf dem Hintertuxer Gletscher
Aktuelle Schneehöhen für ausgewählte Orte
Die folgenden Schneewerte geben die Schneehöhen am höchsten Punkt im angrenzenden Skigebiet wieder. Quelle der Angaben sind die Bergbahnen. Stand: 22.08.2017.
- Flattach (AT): 70 cm
- Zermatt (CH): 60 cm
- Saas Fee (CH): 50 cm
- Hintertux (AT): 35 cm
- Les Deux Alpes (FR): 35 cm
- Dachstein (AT): 10 cm
Schneeferner-Gletscher auf dem Zugspitzplatt
Schneelage auf der Zugspitze am 22.08.2017
Immerhin etwas Neuschnee am Gletscher in Sölden
Schneelage in Sölden am 22.08.2017
Sommerskigebiet schließt wegen extremer Hitze
Video: Skibetrieb am Stilfser Joch unterbrochen
Gletscherschmelze so stark wie noch nie
Die Hitze in den Bergen dürften den Gletschern einmal mehr zusetzen. Die hohen Temperaturen sorgen dafür, dass das ewige Eis weiter schmilzt. Die Folge: Das Geröll darunter wird Stück für Stück frei gelegt und die Hänge werden instabil. Außerdem fließt mehr Gletscherwasser ab, was für vollgelaufene Bergseen sorgen könnte. Wenn es dann nach einer längeren Trockenperiode erneut stark regnet, kann es im schlimmsten Fall zu Erdrutschen, Schlammlawinen und Überschwemmungen kommen. Experten rechnen damit, dass die Gletscher in diesem Jahr einen neuen Rekordverlust erleben werden.
Kunstschnee gegen die Gletscherschmelze
Um die Gletscherschmelze zu verlangsamen, werden vielerorts die Gletscher mit Planen abgedeckt. Schätzungsweise lässt sich die Schmelze so um 80 Prozent reduzieren. Ein anderes Konzept haben kürzlich niederländische Forscher entwickelt. Dabei werden die Gletscher mit Kunstschnee bedeckt. Allerdings ist die Methode umstritten. Getestet wird das Verfahren am Morteratsch Gletscher im Schweizer Engadin. Wie wird der Winter? 17 Anzeichen, die viel Schnee vorhersagen >
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